
Biografie
Die in Leipzig geborene Simone Kermes gehört zu den gefragtesten Sopranistinnen im dramatischen Koloraturfach. Ihr außergewöhnlicher Stimmumfang prädestiniert sie besonders für die virtuosen Werke barocker Meister, wie Händel und Vivaldi, aber auch für die Sopranpartien und Konzertarien Mozarts, Haydns und Beethovens.
Simone Kermes studierte bei Prof. Helga Forner an der Hochschule für Musik und Theater ihrer Heimatstadt Leipzig. Ihr Studium sowie zwei Aufbaustudien absolvierte sie mit Auszeichnung. Sie ist Preisträgerin zahlreicher internationaler Gesangswettbewerbe. Sie gab Solokonzerte und Liederabende in ganz Europa, den USA und in Japan, u. a. in der Carnegie Hall New York, im Großen Saal des Moskauer Konservatoriums und im Palau de la Musica Barcelona.
Neben vielen Rundfunk- und Fernsehproduktionen hat sie zahlreiche CDs aufgenommen, die die Werke von Vivaldi bis Humperdinck umfassen. Für ihre Solo-Alben erhielt sie mehrfach internationale Auszeichnungen wie den Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik, den Diapason`Or, Midem Award, Choc le monde de la Musique, BBC Music Choice, Gramophone-Disc of the month und den Echo Klassik-Preis. Für die CD "Colori d`amore" wurde Simone Kermes mit dem ECHO KLASSIK Preis 2011 als Sängerin des Jahres ausgezeichnet.
2016 erschien ihre CD "Love" bei Sony Classical, auf der "sie sich in keinem Moment als exaltierte Koloraturdiva gibt, sondern Begehren, Verzweiflung und Erfüllung mit dosierter Energie und differenziertester Dynamik malt." (Concerti 4/16)
Aktuelles Album

Inferno e Paradiso
Künstler Simone KermesVeröffentlichungs Datum: 07.02.2020
"Lava", "La Diva", "Bel Canto" - so heißen einige der hochgelobten und erfolgreichen Alben von Simone Kermes. Ihr neues Album "Inferno e Paradiso" dreht sich thematisch um "Himmel und Hölle" um "Tugenden und Todsünden - musikalisch abgebildet mit 14 Titeln aus vier Jahrhunderten von Barock bis Rock, von Bach bis Sting, von Vivaldi bis Led Zeppelin. Jeder der gewählten Arien oder Lieder besingt eine Tugend oder eine Sünde. Der Schwerpunkt der Aufnahme mit dem Barockensemble Amici Veneziani liegt natürlich im Barock: Von Leonardo Vinci stammt die "zornig" Arie "In braccio a mille furie" (In den Armen von 1000 Furien) , dem gegenüber steht die "Geduld" besungen mit Tomasi Albinonis "Dopo i nembi e le procelle" (Sind Gewitter und Sturm vorüber). Giovanni Bonincinis Arie "M´incateni e se mi scoglo" (Wann immer du meine Ketten löst) stammt aus einem Oratorium, welches dem heiligen Nikolaus, dem Symbolheld der Mildtätigkeit, gewidmet war, Antonio Caldaras "Pompe inutili" prangert den "unnützen Pomp", die Habgier an. Mit der Weltersteinspielung von Johann Adolf Hasses Arie "Non ha piú pace" besingt Simone Kermes den Neid, Antonio Vivaldis "Gelido in ogni vena" thematisiert das "eiskalte Blut in jeder Ader", für Kermes die Tugend der "Mäßigung". Bachs berühmtes "Erbarme Dich" ist für Kermes der Inbegriff von Demut. Bei Riccardo Broschi geht es für Kermes in "Qual guerrio in campo armato" um die Tugend des Fleißes. Natürlich darf auch die Musik des von Kermes geliebten Komponisten Georg Friedrich Händels nicht fehlen: "Tu del ciel ministro eletto" (Erwählter Gesandter des Himmels") thematisiert die Keuschheit. Simone Kermes schlägt mit dem neuen Album eine direkte Brücke zu unserer Zeit, indem sie aktuelle Pop- und Rocktititel von dem finnischen Komponisten und Arrangeur Jarkko Riihimäki in Barock-Hits verwandelen lies: von Lady Gaga stammt "Poker Face", für Wollust , mit Udo Jürgens berühmten "Aber bitte mit Sahne" thematisiert Kermes die Völlerei, Stings "Fields of Gold" ist für Simone Kermes der Song der Liebe, des maximalen Wohlwollens. Led Zeppelin "Stairway to Heaven" thematisiert den Hochmut vor dem Fall (von der Himmelsleiter). "Manche 'Arien' von Sting und Led Zeppelin wirken so barock, als hätten sie seit dem 17. Jahrhundert verstaubt in Londoner Regalen gelegen." , so Kermes. Und so klingt auch "Inferno e Paradiso" wie aus einem Guß, ein abwechslungsreiches, spannendes Album, mit virtuoser wie besinnlicher Musik.