72 Preludes
Veröffentlicht am: 06.09.2024
Mao Fujita erkundet mit seinem neuen Album "72 Preludes" Kontinente und Epochen und präsentiert Präludien von Chopin und Skrjabin sowie als Weltersteinspielung Akio Yashiros "24 Preludes". Nach seiner weltweit hochgelobten Gesamtaufnahme von Mozarts Klaviersonaten, für die er u.a. mit einem OPUS KLASSIK ausgezeichnet wurde, veröffentlicht Sony Classical am 6. September das neue Aufnahmeprojekt des jungen japanischen Pianisten: die jeweils 24 Präludien der drei Komponisten Frédéric Chopin, Alexander Skrjabin und Akio Yashiro. Mit dem neuen Album verbindet Fujita das Europa, in dem er heute lebt, mit dem Japan, in dem er geboren und aufgewachsen ist. Chopins 24 Préludes, die 1839 vollendet wurden, waren das erste Werk, in dem das Klavierpräludium als eigenständiges Werk behandelt wurde, das für sich alleinstehen kann. Nach dem Vorbild von Bachs Wohltemperiertem Klavier durchläuft der Satz alle Tonarten von C-Dur bis d-Moll und wechselt zwischen Dur- und Moll-Tonarten. Es war nur eine Frage der Zeit, bis Fujita seinen unverwechselbar schwerelosen, kantablen Spielstil und seine kristalline Klarheit des Ausdrucks auf die Musik von Chopin übertragen würde. Zu dessen Ausdrucksweise fühlt sich Mao Fujita angezogen und glaubt, dass er in der Lage ist, "etwas aus diesem besonderen Klang zu machen, diese melodische Poesie und schöne Harmonie". Direkt von Chopins Werken wurde Alexander Skrjabin bei der Komposition seines Zyklus von 24 Präludien inspiriert, die er 1884 begann. Skrjabins Stücke zeigen Einblicke in den sich entwickelnden radikalen harmonischen und rhythmischen Vorstellungen des Komponisten. Der Reiz von Skrjabins 24 Präludien war für Mao Fujita ähnlich stark wie bei Chopin: "Es sind phänomenale Stücke, mit Dingen, die man bei Chopin nicht findet", sagt Fujita. "Ich habe mich in sie verliebt, vor allem die Art und Weise, wie Skrjabin nicht nur die Tonalität, sondern auch die Zeit einsetzt - die Atmosphäre, die er in den Pausen schafft". Mao Fujita wollte diese europäischen Meisterwerke mit Werken aus seinem Heimatland kombinieren. In den Präludien des japanischen Komponisten Akio Yashiro (1930-1976) fand er die passende Musik für sein Album. Akio Yashiro wurde in Tokio geboren und studierte bei Olivier Messiaen in Paris, wo die beiden enge Freunde wurden. Seine 24 Präludien, die denselben Tonartenzyklus wie die von Chopin und Skrjabin abbilden, stammen aus dem Jahr 1945 - noch bevor der 15-jährige Komponist nach Europa gereist war. Die Werke weisen eine große Vielfalt an Stimmungen und Stilen auf, da der junge Komponist mit viel Elan verschiedene harmonische und rhythmische Mittel erkundet. Fujita vergleicht den Inhalt seiner neuen Aufnahme mit einer erfrischenden, aber herzhaften Sushi-Mahlzeit: "Wenn bei Chopin und Skrjabin der Fisch und der Reis die Grundlage sind, dann ist Yashiro das Wasabi - genauso vital und mit dem besonderen Kick, der etwas Köstliches schafft." 1976 starb Yashiro im Alter von nur 46 Jahren. Seitdem hat Fujita eine Freundschaft mit der Witwe des Komponisten entwickelt, die ihm Geschichten über die wöchentlichen Samstagskonzerte des Komponisten mit neuer Musik und die Kompositionsmethode seiner 24 Präludien erzählte, die der Komponist einmal als "die Stücke, in denen ich mich am vollständigsten ausdrücke, und eines der größten Stücke, die ich je geschrieben habe" bezeichnete. Fujita konsultierte die Originalmanuskripte, bevor er das Werk aufnahm.