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Rundfunkchor Berlin
Zum Künstler Rundfunkchor Berlin

Brahms

Zeit seines Lebens hat sich Johannes Brahms mit der Chormusik beschäftigt. Als Chorleiter in Detmold, Hamburg und Wien sowie als Komponist, der ein riesiges weltliches und geistliches Chorwerk hinterlassen hat. Zu seinen bedeutendsten Kompositionen für Chor und Orchester gehört neben seinem "Deutschen Requiem" auch das 1871 komponierte "Schicksalslied" op. 54 für gemischten Chor und Orchester. Diese in der Romantik wohl bedeutendste Vertonung einer Dichtung von Friedrich Hölderlin hat nun der Rundfunkchor Berlin für seine CD ausgewählt, mit der man das reiche Spektrum im Chorschaffen von Johannes Brahms absteckt. Unter der Leitung von Gijs Leenaars und zum Teil gemeinsam mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin sind Werke für verschiedene Besetzungen zu hören, darunter die "Drei Gesänge" op. 42 für gemischten Chor a cappella sowie "Nänie" op. 82 für Chor und Orchester. "Alle Stücke dieser CD zeigen, dass Brahms als Komponist sehr gut mit den Singstimmen umgehen konnte, sowohl hinsichtlich der Satzstruktur als auch bezüglich der Klangwirkung", so Gijs Leenaars. Zudem betont er, dass bei diesem Programm auch die Wandlungsfähigkeit des Rundfunkchores Berlin ideal zum Ausdruck kommt. So ist er als "großes Instrument für Chorsinfonik zu hören, bei der die richtige Balance zwischen Orchester und Vokalstimmen eine Herausforderung darstellt." Bei den A Cappella-Werken beeindrucken die Sängerinnen und Sänger hingegen auch mit ihrem feinen Stimmengeflecht. Die vertonten Texte der ausgewählten Werke werfen allesamt existenzielle Menschheitsfragen auf. Das sich an die antike Mythologie anlehnende "Schicksalslied" aus Hölderlins Briefroman "Hyperion" kontrastiert die Unbeschwertheit der Götter auf dem Olymp mit der Mühsal der Menschen auf der Erde. "Nänie" für Chor und Orchester schrieb Brahms 1881 im Gedenken an den kurz zuvor verstorbenen Maler Anselm Feuerbach. Die Motette "Warum ist das Licht gegeben dem Mühseligen" op. 74, Nr. 1 dreht sich um die Frage, warum ein allmächtiger Gott Leid zulässt. "Harfenklang" stammt aus dem Zyklus "Vier Gesänge" op. 17, den Brahms 1860 für das Repertoire des von ihm im Jahr zuvor in Hamburg gegründeten Frauenchores komponiert hat. Und das "Geistliche Lied" op. 30 für vierstimmigen gemischten Chor mit Streichorchester beschwört Standhaftigkeit und Trost im Glauben angesichts von Leid und Tod.