Gleich zwei frühe musikalische Höhepunkte der Salzburger Festspiele gab es am vergangenen Mittwoch. Zuerst spielte Igor Levit im Großen Saal des Mozarteums die "Passacaglia on DSCH" des schottischen Komponisten Ronald Stevenson – eine kaum zu glaubende Leistung für einen Pianisten, denn das Werk dauert ohne Pause fast 80 Minuten und ist einfach spektakulär virtuos - eine Saite des Flügels hat den Abend nicht überlebt -  und abwechslungsreich:  "Er spielt keltische Dudelsackweisen, tanzt Fandango und feuert mit nur zehn Fingern im zweiten Teil die "Kriegs-Visionen" mit einer Durchschlagskraft ab, als säße eine gesamte Artillerie am Steinway", hieß es bei der APA. Der Lohn: nicht endend wollende Standing Ovations. Ganz anders klang ein nicht weniger faszinierendes Konzert unter dem Titel "Lux Aeterna" aus, das erst ab 22.30 Uhr in der Kollegienkirche stattfand. Teodor Currentzis leitete den Chor und Mitglieder seines MusicAeterna Ensembles und präsentierte Werke von Hildegard von Bingen, Antonio Lotti, György Ligeti, Andreas Moustoukis und Alexey Retinsky – ein magisches Konzert im Kerzenschein, an dessen Ende alle Mitglieder des Ensembles mit Kerzen in den Händen singend die Kirche verließen – und die Zuhörer ergriffen zurückblieben.