Zal - The Music of Milosz Magin
Veröffentlicht am: 27.08.2021
Seit seinem Debüt bei Sony Classical gilt der junge französische Pianist Lucas Debargue als eine großartige Entdeckung für die Klassik. Für sein neues Album "Zal - The Music of Milosz Magin" entdeckte Debargue gemeinsam mit der Kremerata Baltica und Gidon Kremer einen faszinierenden, aber noch viel zu wenig bekannten Komponisten: Milos Magin (1929-1999).
Der 1929 in Polen geborene Magin ließ sich 1960 dauerhaft in Paris nieder. Nach einem Autounfall im Jahr 1963 musste er als einer der größten Pianisten Polens seine Karriere beenden - und machte sich fortan einen Namen als einfallsreicher Komponist, der dabei die Traditionen seiner Heimat nie vergessen sollte. Seine wichtigste Inspirationsquelle war Chopin - auch er ein Pole, der Paris zu seiner Heimstatt gemacht hatte. Magin spielte Chopins Klavierwerke ein, und beide Komponisten sind auf demselben Pariser Friedhof begraben. Die Klarheit und Transparenz, aber auch die gleichermaßen französisch wie polnisch anmutende pianistische Eleganz von Magins Werken erinnern in vielerlei Hinsicht an die Werke Chopins.
Magins Stücke für Kinder, insbesondere seine "Miniatures Polonaises", aus denen Lucas Debargue für das vorliegende Album "Nostalgie du pays" eingespielt hat, gehörten zu den frühesten Werken, die er bei seiner ersten Klavierlehrerin erlernte. Als Debargue eines Tages "Nostalgie du pays" bei einem Klavierabend in Paris spielte, kontaktierte ihn die Enkelin des Komponisten, Alexandra. Daraus entwickelte sich ein reger Briefwechsel, und eine ganze Reihe von zuvor unveröffentlichten Werken kamen zutage. Auf Debargues neuem Album mit der Kremerata Baltica und Gidon Kremer ist Debargue der Solist in Magins rhapsodischem Klavierkonzert, Gidon Kremer selbst spielt Magins Violinkonzert. Gemeinsam hört man den Pianisten und den Geiger in einer Reihe exquisiter Kammermusikwerke. Und dann gibt es noch verschiedene Kleinode für Soloklavier in der Interpretation von Lucas Debargue. Das Violinkonzert, die Vokalisen und das Andante für Violine und Klavier auf diesem Album sind Weltersteinspielungen. Darüber hinaus erklingt Magins eindringliches, andächtiges "Stabat Mater" für Streicher und Pauken. Als Titel des Albums wurde das polnische Wort "u017Bal" gewählt, das für ein komplexes vielschichtiges Gefühl zwischen Trauer, Wehmut und Leid steht - und nahezu unübersetzbar ist. Dieses einzelne Wort, dieses Gefühl, das ganze Bedeutungswelten umfasst, vermittelt für Lucas Debargue den Duft, die Komplexität, die Tiefe und Emotionalität von Magins Musik.
Tracklisting
- Andante pour violon et piano
- Concerto No. 3 pour piano, cordes, timbales et percussion / I. Allegro con fuoco - Allegro appassionato
- Concerto No. 3 pour piano, cordes, timbales et percussion / II. Allegro
- Concerto No. 3 pour piano, cordes, timbales et percussion / III. Presto
- Concerto No. 3 pour piano, cordes, timbales et percussion / IV. Adagio
- Concerto No. 3 pour piano, cordes, timbales et percussion / V. Allegro con fuoco
- Vocalise No. 2 - Andantino
- Vocalise No. 3 - Vivace
- Nostalgie du pays, extrait des Miniatures polonaises
- Concerto rustico No. 1 pour violon, cordes et timbales / I. Allegro
- Concerto rustico No. 1 pour violon, cordes et timbales / II. Andantino
- Concerto rustico No. 1 pour violon, cordes et timbales / III. Presto
- Vocalise No. 1 - Andante
- Vocalise No. 4 - Andantino
- Stabat Mater pour cordes et timbales