Rachel Portman gilt als eine der bedeutendsten Filmkomponistinnen der letzten Jahrzehnte. 1997 gewann sie als erste Frau einen Oscar für den besten Soundtrack für "Emma". Zwei weitere Oscar-Nominierungen erhielt sie für "The Cider House Rules" (2000) und "Chocolat" (2001), für den sie auch für einen Golden Globe nominiert wurde. Portman war auch die erste Komponistin, die einen Primetime Emmy Award für den Film "Bessie" gewann. Im Jahr 2023 erhielt sie ihren zweiten Primetime Emmy Award für "Julia". In ihrer fast 40-jährigen Karriere wurde Portman für über 27 internationale Preise nominiert und komponierte die Musik für über 100 preisgekrönte Produktionen in ihrem unverwechselbaren und melodiösen Stil. Zu ihren Werken gehören Filmmusiken für Filme und Serien wie "The Duchess", "Oliver Twist", "One Day", "Beloved", "The Manchurian Candidate", "Never Let Me Go", "A Dog's Purpose", "The Vow", "Life Is Sweet" und "Their Finest". 

Rachel Portman hat nicht nur Musik für Filme und Serien komponiert, sondern auch verschiedene Auftragswerke für Orchester und Solisten sowie für Theater- und Opernproduktionen geschrieben. Dazu gehören die Oper "Le Petit Prince" (Uraufführung 2003) nach dem Roman von Antoine de Saint-Exupéry für die Houston Grand Opera sowie Werke für das Royal Liverpool Orchestra, BBC Philharmonic, Joyce DiDonato, Raphaela Gromes und Jonas Kaufmann. Auf ihrem neuen Solo-Klavieralbum "Beyond the Screen", das 2023 bei Sony Classical erscheint, reflektiert die Komponistin ihre Karriere anhand neuer, selbst eingespielter Klavierarrangements einiger ihrer bekanntesten Soundtracks.

Rachel Portman begann im Alter von acht Jahren mit dem Klavierspiel und studierte später Musik und Komposition an der Universität von Oxford. Durch Zufall kam sie in die Welt der Filmmusik, die sie liebte, weil sie ihr die Möglichkeit bot, harmonisch zu komponieren und musikalische Geschichten zu erzählen. Rachel Portman wurde 2009 mit dem Order of the British Empire (OBE) ausgezeichnet und ist außerdem Ehrenmitglied des Worcester College, Oxford und des Royal College of Music, London. 

Als engagierte Umweltschützerin, lässt sich in ihrer Musik häufig von Natur- und Klimathemen inspirieren. Dies zeigt sich in "Endangered" (2013), das sie für das National Center for the Performing Arts in Peking schrieb, und "Earth Song", das Portman in Zusammenarbeit mit dem Autor Nick Drake für die BBC Singers und Joyce DiDonato für den Earth Day 2019 komponierte. In ihrem ersten Solo-Klavieralbum "Ask the River" (2019) und dem Oratorium "The Water Deviner's Tale" (Uraufführung 2007) - basierend auf einem Text von Owen Sheers - beschäftigt sie sich mit Themen, die von der Natur und der Klimakrise inspiriert sind. In Zusammenarbeit mit Opera North entwickelte Portman "The Water Deviner's Tale" zu einem Bildungsprojekt, das Schulkinder spielerisch an Musik und Umweltthemen heranführen soll. In Anerkennung dieser Bemühungen wurden die Projektpartner im Jahr 2023 mit dem britischen "Music & Drama Education Award" ausgezeichnet.

Am 29.03.2024 erscheint das neueste Projekt "Tipping Points", für das Portman zusammen mit dem Geiger Niklas Liepe einen eindringlichen musikalischen Appell zur Erhaltung der Schöpfung gestaltet hat.