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Raphaela Gromes
Zu Raphaela Gromes:

Biografie

„(…) immer wieder Momente reiner Poesie.“ (Süddeutsche Zeitung)

Hochvirtuos und schwungvoll, leidenschaftlich und technisch brillant, vielseitig und charmant – kaum ein Cellist begeistert sein Publikum wie Raphaela Gromes. Ob als Solistin mit Orchester, bei Kammermusik im Duo oder gemeinsam mit einem Bläserquartett, die junge Cellistin zieht stets mit ihrem gleichzeitig fantastisch anspruchsvollen wie außergewöhnlich leichtfüßigen Spiel in den Bann.

Unübersehbar ist auch ihre mitreißende Spielfreude, die sich sofort auf ihr Publikum überträgt. „Mit dem ersten Ton stellt sie eine ungeheure Intimität her, ihr Spiel ist vom Fleck weg sehr persönlich, nichts wirkt gemacht“, beschreibt die „Süddeutsche Zeitung“ ihren Auftritt mit den Münchner Symphonikern 2018. „Mit leicht heiserem Celloton erzählt sie die Musik, empfindet sie. (…) Gromes begeistert mit ihrer Freude, paart eine gesunde Erdigkeit mit federleichten Ausflügen. In der ersten Kadenz probiert sie ein paar interessante Dissonanzen aus, verwirft sie, präsentiert dann ganz locker stupende Virtuosität, kehrt zur Klangexegese zurück und schafft immer wieder Momente reiner Poesie.“

Raphaela Gromes‘ Auftritte mit ihrem Klavierpartner Julian Riem werden als perfekte Duette gefeiert: „Tatsächlich definieren die beiden das instrumentale Duettieren auf ihre Weise neu: Gromes und Riem machen Kammermusik auf symbiotische Art“, schwärmt „Die Presse“ nach ihrem Debüt im Wiener Konzerthaus. Neben ihrem festen Duo-Partner Julian Riem zählen auch Christian Altenburger, Isabelle von Keulen, Alexander Lubimov, Patrick Demenga und Mischa Maisky zu Gromes‘ Kammermusikpartnern.

Im Herbst 2017 erschien mit „Serenata Italiana“ ihr vielbeachtetes, erstes Album als Exklusivkünstlerin bei SONY. Ihre zweite SONY-CD „Hommage à Rossini“, die im November 2018 erschien, und ihre dritte im Mai 2019 veröffentlichte CD mit dem Titel „Offenbach“ zum 200. Geburtstag des Komponisten waren unter den Top Ten der Klassikcharts und ernteten großes Lob bei der Presse. „Richard Strauss – Cello Sonatas“ ist das vierte Album mit ihrem Duo-Partner Julian Riem, das im Februar 2020 erschien. Mit der Urfassung der Strauss-Sonate op. 6 präsentiert Raphaela Gromes wie auch in ihren vorherigen Alben eine Weltersteinspielung. Auf ihrer aktuellen CD vom Oktober 2020 mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter Nicholas Carter sind Cellokonzerte von Schumann, Klengel (Weltersteinspielung) und die Strauss Romanze zu hören.

Raphaela Gromes ist Kulturbotschafterin der SOS-Kinderdörfer weltweit.

 

1991 geboren, beginnt Raphaela Gromes bereits mit vier Jahren mit dem Cellospiel. Mit sieben schnuppert sie als Zugabe des Konzerts ihrer Eltern – beide ebenfalls Cellisten – erstmals Bühnenluft. Der erste Auftritt als Solistin folgte im Herbst 2005 mit dem Cellokonzert von Friedrich Gulda, wofür sie von Publikum und Presse überschwänglich gelobt wurde. Als Jungstudentin begann sie ihr Studium mit 14 an der Mendelssohn-Bartholdy-Hochschule in Leipzig bei Peter Bruns und setzte es 2010 bei Wen-Sinn Yang an der Musikhochschule in München und später bei Reinhard Latzko an der Universität für Musik und darstellende Kunts Wien fort. Wichtige musikalische Anregungen erhielt sie außerdem auf Meisterkursen bei namhaften Cellisten wie David Geringas, Yo-Yo Ma, Frans Helmerson, Natalia Gutman, Jens Peter Maintz, László Fenyö, Daniel Müller-Schott, Kristin von der Goltz, Wolfgang Boettcher, Anner Bylsma und Wolfgang Emanuel Schmid.

Raphaela Gromes debütierte in letzter Zeit bei namhaften Festspielen wie dem Schleswig-Holstein Musikfestival, den Ludwigsburger Schlossfestspielen, dem Rheingau Musikfestival und den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern und war in der Tonhalle Zürich, dem Concertgebouw Amsterdam, in der Laeiszhalle Hamburg, im Konzerthaus Berlin und im Konzerthaus Wien zu Gast. In 20/21 folgen Debüts mit dem Elbphilharmonie Orchester unter Michael Nesterowicz, dem Gürzenich Orchester Köln unter Michael Sanderling, dem hr-Sinfonieorchester, sowie in den Festspielhäusern Baden-Baden und St. Pölten.

Ihr wurden zudem bereits einige Cellokonzerte gewidmet: So kam 2012 ein Cellokonzert von Dominik Giesriegl zur Uraufführung. 2013 folgte die Uraufführung des Cellokonzertes von Valentin Bachmann mit dem Philharmonischen Orchester Budweis unter der Leitung von David Svec. Die dritte Weltpremiere, das für Raphaela Gromes und Cécile Grüebler 2014 von Mario Bürki geschriebene Doppelkonzert „Chroma“, brachte die junge Cellistin mit dem Schweizer Militärorchester zusammen. Weitere Konzerte erfolgten mit Kent Nagano und der Tschechischen Philharmonie sowie Christoph Altstaedt und dem Beethoven-Orchester Bonn. Raphaela Gromes war zudem zu Gast bei dem Jungfrau Music Festival Interlaken, dem Vorsprung Festival der Audi Sommerkonzerte in Ingolstadt mit Kent Nagano, den Münchner Opernfestspielen, dem Marvao International Music Festival, den Mondsee Musiktagen, dem Edinburgh International Festival und dem Rheingau Musikfestival, sowie auf Tourneen in Asien und den USA.

Raphaela Gromes wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet: 2011 gewann sie den Musikförderpreis des Konzertvereins Ingolstadt, 2012 den 1. Preis des Richard-Strauss-Wettbewerbs. Ebenfalls seit 2012 ist sie Stipendiatin der Studienstiftung des Deutschen Volkes und wird von Yehudi Menuhin Live Music Now gefördert. Darüber hinaus erhielt sie das Stipendium der Hans und Eugenia Jütting Stiftung Stendal. 2014 wurde sie Preisträgerin des Förderpreises der Theodor-Rogler-Stiftung Bad Reichenhall, gemeinsam mit ihrer Celloduopartnerin Cécile Grüebler. 2016 erhielt sie den Preis des Deutschen Musikwettbewerbs in der Kategorie Cello solo und wurde vom Deutschen Musikrat in die Bundesauswahl Junger Solisten aufgenommen. Unter ihren Auszeichnungen finden sich außerdem der 1. Preis des Kulturkreis-Gasteig-Wettbewerbs in den Jahren 2012 und 2016 sowie der 1. Preis des internationalen Concorso Fiorindo Turin 2013. Im Jahr 2019 erhielt sie für die CD „Offenbach“ den Preis der Deutschen Schallplattenkritik sowie den Bayerischen Kunstförderpreis in der Sparte „Musik und Tanz“. 2020 erhielt sie den OPUS KLASSIK in der Kategorie Kammermusikeinspielung Duo für ihre CD „Offenbach“ mit ihrem Klavierpartner Julian Riem.

Sie spielt ein Violoncello von Jean-Baptiste Vuillaume aus den Jahren um 1855, das ihr aus privater Hand zur Verfügung gestellt wird.

Aktuelles Album

Dvorák: Cello Concerto

Künstler Raphaela Gromes

Veröffentlichungs Datum: 13.09.2024

Dvořáks Cellokonzert & zeitgenössische Werke ukrainischer KomponistInnen als Wegweiser zu Menschlichkeit und Hoffnung

Das neue Album von Raphaela Gromes mit dem Ukrainischen Nationalorchester erscheint am 13.09.2024 bei Sony Classical.

Was im Dezember 2023 mit einem Solidaritäts-Konzert in Kyjiw (Kiew) während des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine begann, wird mit der Veröffentlichung eines gemeinsamen Albums weitergeführt: die Cellistin und OPUS Klassik-Gewinnerin Raphaela Gromes trifft auf das Ukrainische Nationalorchester unter der Leitung von Chefdirigent Volodymyr Sirenko. 

Im Fokus des neuen Albums, das am 13. September bei Sony Classical erscheint, steht Antonín Dvořáks berühmtes Cellokonzert, umrahmt von Werken der zeitgenössischen ukrainischen KomponistInnen Hanna Hawrylez, Walentyn Sylwestrow, Yuri Shevchenko und Stepan Charnetsky. Allein die Stückauswahl spiegelt eindrucksvoll die beiden Hauptimpulse für dieses besondere Album wider: künstlerisches Herzblut und eine tiefe Verbundenheit mit der Ukraine. 

So ist Raphaela Gromes‘ Beziehung zu Dvořáks Cellokonzert schon lange eine sehr persönliche: „Es gilt als DAS Cellokonzert schlechthin, und das ist es auch für mich“, so die gebürtige Münchnerin. „Schon in meiner Kindheit habe ich das Werk in Endlosschleife gehört. (...) Die Bandbreite an Emotionen in diesem Konzert ist enorm: jugendlich heroische Strahlkraft und Frische, sehnsuchtsvolle Liebe, Verbundenheit, tiefer Schmerz, am Ende die Erlösung. Wenn es ein Werk schafft, auch in dunkelsten Zeiten ein wenig Licht zu spenden, dann dieses.“

Nun präsentiert die für ihre emotionale Tiefe und reich nuancierte Klangfarbenpalette weltbekannte Cellistin ihre erste Einspielung des großen Dvořák-Konzerts und setzt durch die Einbindung ukrainischer Musik gleichzeitig ein starkes Zeichen der Solidarität und des Mitgefühls – so in Walentyn Sylwestrows„Prayer for Ukraine“, dessen Wirkung Raphaela Gromes während ihres Konzerts in Kyjiw (Kiew) hautnah erleben durfte: „Es war ein im ganzen Saal mitempfundenes Gebet für die Zukunft der Ukraine! Während wir spielten, hielten alle den Atem an, viele weinten, auch Musiker auf der Bühne. Danach erlebten wir überwältigende Reaktionen vom Publikum: Die Menschen überhäuften mich mit Geschenken. Ein Soldat gab mir sein Abzeichen und sagte: „Das soll dich beschützen.“ Die anschließende Aufnahme des Stückes war einer der emotionalsten musikalischen Momente in meinem Leben“.

Mit der am 27. Februar 2022 gestorbenen Hanna Hawrylez („Tropar, prayer to the holy mother of God“) ist eine Komponistin auf dem Album vertreten, der die Überlieferung und das Fortbestehen des durch den Krieg gefährdeten ukrainischen Erbes stets enorm wichtig war und die viele unvollendete Werke hinterließ. 

Auch „We are“, Yuri Shevchenkos emotionale Fassung der ukrainischen Nationalhymne, wählte Raphaela Gromes für das Album aus. Der ebenfalls kurz nach Kriegsbeginn verstorbene Komponist wünschte sich, dass seine Hymne als ein leises Gebet für die Ukraine in der Welt erklingen möge. 

"Tschervona Kalyna" von Stepan Charnetsky als Symbol für Hoffnung rundet schließlichs emotionale und kraftvolle Programm des Albums ab. 

Die Werke auf dem Album:

1. Walentyn Sylwestrow (*1937): Prayer for Ukraine (original für Chor a capella, 2014) (Arrangiert für Cello und Orchester von Julian Riem) 

2-4. Antonín Dvořák (1841-1904): Cellokonzert in H - Moll op. 104 

5. Hanna Hawrylez (1958 – 2022): Tropar, Prayer to the Holy Mother of God (2005) (Arrangiert für Cello und Streicher von Julian Riem) 

6. Yuri Shevchenko (1953 - 2022): We are (2014?) (Arrangiert für Cello und Orchester von Julian Riem) 

7. Stepan Charnetsky (1881 - 1944): Oi u luzi Chervona Kalyna (1914) (Arrangiert für Cello und Orchester von Julian Riem) 

Raphaela Gromes, Cello National Symphony Orchestra of Ukraine Volodymyr Sirenko, Dirigent 

Coverphoto: michaelaweber.ch