Igor Levit liebt ungewöhnliche Projekte – erinnert sei nur an seinen 16 Stunden-Marathon mit Saties „Vexations“ vor ein paar Jahren. Doch Teil einer originalen Ballett-Choreographie zu sein, ist auch für diesen Ausnahmekünstler etwas Besonderes. So gerade passiert (und umjubelt) in Bregenz mit einer Tanzaufführung einer Igor Levit-Spezialität – Rzweskis „The People United will never be defeated“. Das gut einstündige, pianistisch enorm herausfordernde Variationenwerk über einen chilenischen Protestsong wurde von Richard Siegel, einem ehemaligen Tänzer aus der William Forsythe-Truppe, weltweit erstmals choreographiert – mit dem Pianisten mittendrin. „Großer Andrang des Publikums und anschließend Standing Ovations … herausragend“, staunte die Kronenzeitung. „Fulminant“, hieß es bei Concerti. „Ein mitreißendes Erlebnis“, konstatierten die Voralberger Nachrichten. Am 4. Juni gibt Igor Levit ein weiteres Solidaritätskonzert mit vielen Künstlerinnen und Künstlern unter dem Motto „Jede:r ist Jemand“ beim Berliner Ensemble. Für sein großes politisches und gesellschaftliches Engagement und seinen Einsatz gegen Antisemitismus erhält er den mit 30.000 Euro dotierten Deutschen Nationalpreis 2024. Die Preisverleihung findet am 7. Juli in Berlin statt.