Über zwanzig Jahre lang gab es die rbb Klassik Lounge, in der sich an ungewöhnlichem Ort hochkarätigste Klassik-Künstlerinnen und -Künstler zum Clubkonzert trafen. Dieser Ort war das „Watergate“, mit Blick auf die Spree an der Oberbaumbrücke. Letzten Montag gab es dort, da der Club zum Jahresende schließt, die letzte rbb Klassik Lounge. Mit dabei waren u.a. Dorothee Oberlinger und Nils Mönkemeyer. Überraschungsgast war Igor Levit, der erst Sopranistin Anna Prohaska bei Weill und Schumann begleitete und dann solo dessen wunderbare „Träumerei“ ebenso wunderbar spielte. Hier gibt es ein kurzes Interview dazu bei der rbb Abendschau. Sein jüngstes Album mit den beiden Brahms-Konzerten (mit den Wiener Philharmonikern und Christian Thielemann), wie auch den späten Solowerken, war dann bei der FAZ auf dem Prüfstand. Und es fielen Wendungen wie „bedrückend schön“, „die Musik in dieser Aufnahme kann einem tagelang nachgehen“ oder „geheimnisvolles Leuchten der Wehmut“. Deutlich heißt es doch zu Igor Levits Version vom Intermezzo op. 119 Nr. 1: „Die Ruhe, mit der er die Dissonanzen der sinkenden Terzenketten ausspielt, sie wirken lässt, macht Levits Aufnahme zu einer der besten, die es von diesem Stück überhaupt gibt.“