Ferne Geliebte

Christian Gerhaher ist unbestritten einer der weltbesten (wenn nicht der weltbeste) Lied-Sänger der heutigen Zeit. Fast alle seiner Aufnahmen mit dem Pianisten Gerold Huber genießen Referenzstatus. Die neue CD "Ferne Geliebte" hat als Ausgangspunkt Beethovens Liedzyklus "An die ferne Geliebte" op.98, die Gerhaher interessant mit Werken anderer Komponisten der Wiener Schule kombiniert, welche eine ähnliche Stimmung von Einsamkeit und Sehnsucht nach Liebe zum Ausdruck bringen. Arnold Schönbergs "Buch der hängenden Gärten" op.15, drei Lieder von Josep Haydn (Trost unglücklicher Liebe, Geistliches Lied, Das Leben ist ein Traum) werden kombiniert mit Beethovens "Adelaide". Interessant ist die Einspielung auch durch Alban Bergs "Fünf Lieder nach Ansichtskartentexten, op. 4", die von Berg als Orchesterlieder komponiert wurden und hier in der seltenen Fassung nur für Bariton und Klavier zu hören ist. "Christian Gerhaher hat als Liedinterpret mittlerweile ein Niveau des fruchtbaren Miteinanders von Sprache und Melos erreicht, das in seiner Faszinationskraft nur mit der damals einzigartigen Kunst des (frühen) Dietrich Fischer-Dieskau zu vergleichen ist. [...]Differenziert mit dem Text umgehen und doch vor allem ein musikalisches Kunstwerk zum Erklingen bringen - eine Gratwanderung, die Gerhaher mit großer Perfektion beherrscht. Wie gut er das kann, zeigt sich dann besonders eindrucksvoll in Arnold Schönbergs einst skandalumwittertem "Buch der hängenden Gärten" nach Stefan George..." (Rondo Online) "Ein Wunderbariton [...] Einer Offenbarung gleich kommen seine Interpretationen von Bergs "Altenberg-Liedern" und Schönbergs "Buch der hängenden Gärten" nach Stefan George. Da wird jede Textnuance gleichzeit grüblerisch und doch wie feinste Prosodie ausgekostet. Das bruchlose Changieren zwischen Sprech- und Singstimme im Schönberg-Zyklus ist einfach umwerfend. Freischwebende Atonalität, Jahrhundertwende-Ästhetizismus und Gerhahers so unverstellt ehrliches Singen - genial süchtigmachend." (Die Welt) "Der größte Bariton des 21. Jahrhunderts singt Lieder von Beethoven, Schönberg, Haydn, Berg. Das ist, wie übrigens jedes Gerhaher-Album, die Platte des Jahres." (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung) "Als Glücksfall in Ideen und Ausführung darf das der ?fernen Geliebten' gewidmete Album des Lied-Duos Christian Gerhaher und Gerold Huber gefeiert werden. [?] Verblüffend [?]. [?]Und wenn, wie in diesem Fall das Resultat so grandios stimmig, voll Ausdruck und Farben, dabei wunderbar unangestrengt, ja schlicht im Tonfall klingt, dann muss man sich der Sogwirkung ergeben und hingerissen diesem fesselnden (Musik-)Hörbuch lauschen." (Crescendo) " [?] Ein interessantes, reizvolles Programm, dargeboten von zwei unfehlbaren Künstlern, macht die CD zum Ereignis." (Orpheus)